Blogs im Marketingmix
Gerne wird der Fokus allein auf die Optimierung der Website für Suchdienste gelegt. Ob das Ranking mit einem Blog verbessert werden kann, gilt als umstritten, jedoch ist ein guter Blog ein ideales Instrument im Marketingmix.
Blogs, Online Magazine und Hintergrundinformationen können als ein zentrales Instrument im Marketingmix für eine zielgruppengerechte Ansprache und als Kommunikationskanal verwendet werden. Sie sollten dabei einen Mehrwert für den User (z. B. News, Service, Ratgeber) bieten und deren Bedürfnisse, Interessen und Erwartungen befriedigen.
Kategorien für Beiträge planen
Exkurs Aktuelles versus Blog
Oftmals wünschen sich meine Kund:innen eine Rubrik »Aktuelles«. Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden, sofern die Inhalte auch wirklich einen aktuellen Bezug haben, wie z. B. im Falle einer Arztpraxis, die über Urlaubszeiten und Vertretungen informiert oder wenn es im Kulturbereich um Ausstellungsankündigungen geht. Aber nichts ist für Besucher:innen irritierender, als wenn sich hinter dem Titel nicht der passende Inhalt verbirgt, also z. B. Aktuelles oder News, die schon Jahre alt sind. Schlimm finde ich auch, wenn diese nicht aufsteigend sortiert sind und ich erst ganz nach unten scrollen muss, um den letzten und somit aktuellen Beitrag zu finden. Mein Favorit gerade für längerlebige Inhalte ist in solchen Fällen eindeutig ein Blog (den man natürlich nicht so nennen muss).
Für Inhalte, die wirklich aktuell sein sollen, empfehle ich immer eine (automatisierte) Aktivierung bzw. Deaktivierung von Beiträgen in dieser Kategorie zu einem individuell festlegten Start- und Enddatum. Deaktivierte Seiten »verschwinden« automatisch u. a. aus Navigation, Sitemap etc. Diese sind dann jedoch nicht gelöscht, sondern lassen sich jederzeit auch wieder bearbeiten und zu einem neuen Zeitpunkt reaktivieren bzw. z. B. in ein (News-) Archiv verschieben. Mehr Informationen hier.
Kundenbeziehung optimieren
Webblogs von Unternehmen, sogenannte Cooperate Blogs, gehören mit zu den effektivsten Kanälen der digitalen Kundenbeziehung und im Reputationsmanagement, sei es eine Steigerung der Reichweite und Erhöhung der Bekanntheit oder die Gewinnung von Neukunden. Zugleich wird der eigene Expertenstatus unterstrichen.
Langlebige Inhalte statt Eintagsfliegen
Sogenannter Evergreen Content, also Beiträge zu Themen mit einem eher zeitlosem Charakter (z. B. Ratgeber), sind bei entsprechenden regelmäßigen Aktualisierungen langfristig erfolgreicher. Zugleich kann man die eigene Kompetenz bei verständlichem Vermitteln von Fachwissen bzw. nützlichen, ansprechend aufbereiteten Inhalten beweisen. Idealer weiser teilen Sie solche Inhalte auf Ihren sozialen Netzwerken, um die Reichweite zu erhöhen. Daneben darf damit gerechnet werden, dass bei entsprechender Relevanz und Interesse auch Nutzer:innen Ihrer Website Ihr Expertenwissen in ihren eigenen sozialen Medien teilen werden. Um dies (datenschutzkonform) zu ermöglichen, bietet sich die sogenannte Shariff-Lösung an. Einem technikaffinen Publikum kann der Blog als Feed angeboten werden. Darüber hinaus liefert WordPress liefert von Haus aus einen entsprechenden Block zur plattform- bzw. domainübergreifenden Content Syndication.
Informationen, wie Feeds bzw. Rich Site Summaries zur Synchronisierung eingesetzt werden können (die passende Seite aktualisiert sich dann automatisch mit jedem neu veröffentlichten Beitrag im Feed), habe ich ➤ unter www.servicepraxis.com/feeds zusammengestellt.
Optimierung des Blogs für Suchmaschinen
In einem Blog gelten die üblichen Regeln wie für die gesamte Website, auch wenn manchmal vernachlässigt, wie die Konzentration auf ein Keyword als inhaltliches Ziel, der einzelne Beitrag vermag die Suchanfrage des Benutzers zu beantworten und die Basics wie Title Tag und Meta Description sollten im entsprechenden Tool ausgefüllt werden.
In Themen statt in Suchbegriffen denken
Ziel einer Suchmaschine wie Google ist nicht einzelne Schlüsselbegriffe zu finden, sondern ganze Themenkomplexe zu erkennen und zu verstehen, sodass es überaus hilfreich sein kann, diese sogenannten Topics als einzelne Artikel in den Blog zu integrieren. Der Fokus sollte nicht auf ein oder zwei Varianten von womöglich Hunderten eines Suchbegriffs liegen, sondern auf dem gesamten Thema mit relevanten Inhalten, die dann die Website stärken. Entwickeln Sie daher eine Content-Strategie, bei der Sie unter anderem festlegen, für wen wer wo wann welche Inhalte erstellt.
Blog als WordPress Multisite integrieren
Letztlich handelt es sich bei einer Multisite um ein Netzwerk aus Websites unter WordPress (ggf. mit verschiedenen Domainnamen), mit dem beispielsweise die Unternehmensseiten vom Blog getrennt werden können. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn Design und Layout unterschiedlich sind, ansonsten aber u. a. die gleichen Plugins genutzt werden.
Fallbeispiel meiner Kundin Eva Mueller Kunstberatung, wo wir über sechshundert Ausgaben des sonntäglichen Newsletters, die “Visionary Sunday Post” innerhalb einer Multisite-Umgebung in eine Art Blog integriert haben. Tagesaktuelle Beiträge z.B. zu Ausstellungen oder Veranstaltungen setzt die Kundin regelmäßig auf den Status “Entwurf” bzw. “Privat” für den Fall, dass dieser doch noch einmal gebraucht wird, sodass überwiegend Evergreen Content angeboten wird ➚ www.kunstberatung.de/newsletter.